1924 - Gründung des DJK Mittelbiberach
In Mittelbiberach war es am Josefstag, a, 19. März 1924, so weit. In Deutschland gab es zu dieser Zeit 2 Fussballverbände, den deutschen Fussballbund und die Deutsche Jugend-Kraft (DJK), einen katholischen Sportverband. Die Mittelbiberacher schlossen sich der DJK an und der Biberacher Vikar Rohrer ließ sich als Förderer der DJK Mittelbiberach eintragen.
Der Sportbetrieb wurde aufgenommen. Gegner waren DJK Mannschaften aus unserer Gegend. Die Mittelbiberacher Mannschaft machte von sich reden. Mit Bravour wurden die unteren Klassen genommen. Die Begeisterung beflügelte. Sage und schreibe schon 1930 war es sowieit: Die DJK Mittelbiberach stand in der höchsten Klasse Württembergs, vergleichbar der heutigen Oberliga. In der "Gauliga" kamen die Kontrahenten aus Ulm, Laupheim und Biberach.
1933 - Aus der DJK Mittelbiberach wird der FC Mittelbiberach
Mit der Machtübernahme Hitlers 1933 veränderte sich die politische Landschaft in Deutschland. Den neuen Machthabern passte der katholische DJK-Verband nicht ins Konzept. Kurzerhand wurde er im Zuge der Gleichschaltung aufgelöst. Der damalige Vorsitzende des DJK Mittelbiberach, Josef Dannenmaier, nahm seinen Hut.
Als FC Mittelbiberach wurde der Verein neu gegründet. Oberlehrer Ilg wurde 1. Vorsitzender und sein Sohn Arthur fungierte als Schriftführer und Kassierer, ein Familienunternehmen also. Auch in Biberach wurde die DJK aufgelöst. Somit erhielt der FC Mittelbiberach Verstärkung aus der Kreisstadt. Acht Biberacher Spieler schlossen sich dem FCM an, unter anderem auch der heutige Ehrenpräsident Alfred Braun.
Franz Depfenhart leitete den Spiel- und Sportbetrieb. Und wieder ging es Schlag auf Schlag: 1933 C-Klasse, 1934 B-Klasse, 1935 A-Klasse, 1936 Kreisklasse.
1936 - FC Mittelbiberach wird Oberschwabenmeister
Auch in der Kreisklasse lehrte der FC Mittelbiberach den Gegnern das Fürchten. Im Durchmarsch schaffte er die Oberschwabenmeisterschaft. Vorbildliche Kameradschaft und spielerisches Können gingen Hand in Hand nach dem Motto: Elf Feunde müsst ihr sein. Auf dem sportlichen Höhepunkt brach plötzlich die Krise über den FCM herein.
1937 - der FCM schlittert in den Abgrund
Sportplatzsorgen hatten die Mittelbiberacher immer. Aber nach dem Motto "wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg", gelang es immer wieder, aus der Zwickmühle zu kommen. Plötzlich aber hatte der FCM keinen Sportlatz mehr - das bisherige Sportgelände wurde Baugebiet. Die Heimspiele der Kreisklasse wurden zu Auswärtsspielen. Dankenswerterweise stellte die TG Biberach die Anlage am Lindele zur Verfügung. Der FC Wacker ließ die Mittelbiberacher auf dem Gelände am Uttenweiler Bahndamm spielen. Trotz dieser widrigen Umstände wurde der FCM noch Vizemeister.
Der FC Mittelbiberach wird liquidiert
So konnte es nicht weiter gehen. Es fan eine außerordentliche Generealversammlung statt. Die Finanzen waren nicht mehr im Lot. Hauptgrund: der fehlende Sportplatz. Alle Bemühungen fruchteten nichts. Also konnte es nur eine Konsequenz geben: Einstellung des Sportbetriebs.
In Weißenau wurde zum letzten mal gespielt. Mit einem Zusammensein im Waldbat in Baienfurt endete die beispielhafte Karriere einer Mannschaft. Sie fiel auseinander. Kurz danach brach auch der 2. Weltkrieg aus. Es war unmöglich geworden, eine neue Mannschaft zu formieren.
1945 - Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg
Der Krieg war zu Ende. Er hatte tiefe Wunden gerissen. Viele junge Männer waren gefallen oder in Gefangenschaft. Süddeutschland hielten die Franzosen besetzt. In dieser tristen Zeit suchten die Menschen nach Geselligkeit. Karl Berlocker verhandelte mit den Franzosen mit dem Ziel, den Spielbetrieb im Fussball wieder aufnehmen zu können. Und er schaffte es. In der Wirtschaft zum "Wilden Mann" wurde der FCM wiedergegründet.
1947 - Der Fussball rollt wieder
Noch im gleichen Jahr startete der FCM in der C-Klasse und schaffte 1948 auf Anhieb die Meisterschaft und den Aufstieg in die B-Klasse. Zwei Jahr später - 1950 - hatte die Mannschaft die A-Klasse erreicht. Gespielt wurde nun auf den Ayewiesen bei der Getreidemühle. Karl Berlocker gab 1951 das Amt des Vereinsvorsitzenden ab. Ihm folgte Franz Depfenhart, der für das nächste Jahrzehnt die Verantwortung übernahm.
1960 - Der neue "alte Sportplatz" wird angelegt
Es kam erneut die leidige Sportplatzfrage auf den Tisch. Wieder wurde die Einstellung des Spielbetriebs heiß diskutiert. Aber nun sprang Alois Schmid in die Presche. Er stellte einen Ausweichsportplatz in Oberdorf zur Verfügung. Auch die Gemeindeverwaltung unterstützte von nun an den FC tatkräftig. 'Bürgermeister Heimann förderte die Interessen der Sportler: es wurden Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern der Ayewiesen geführt und zu einem guten Ende gebracht. Mit viel Eigenleistung der Mitglieder und mit großzügiger Unterstützung der Gemeindeverwaltung wurde das Sportgelände am Rotbach hergerichtet und der Sportplatz angelegt. In dieser Zeit übernahm Alfred Braun die Führung des Vereins von Franz Depfenhart, der später zum Ehrenvorstand gewählt wurde.
1964 - Sportplatzeinweihung
Das 40 jährige bestehen des Vereins wurde mit der Sportplatzeinweihung gefeiert. Das Eröffnungsspiel blieb der Traditionself und der Elf der Gemeindeverwaltung vorbehalten. Die Traditionself gewann glücklich mit 4:3.
Alfred Braun - Vorstand - ein halbes Leben lang
1968 gab Alfred Braun den Vereinsvorsitz aus beruflichen Gründen ab, den er seit 1960 inne hatte. Rudolf Popp und Willi Lüdtke übernahmen die Vereinsführung. Aber schon 1969 kehrte Alfred Braun als Vorsitzender zurück und blieb es bis 1990. Im Juni 1991 wurde ihm für seine Verdienste um das Vereinsleben die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
1979 - 1983 das Vereinsheim wird gebaut
Zunächst nahmen im Jahre 1979 die Pläne zum Bau des Vereinsheims Formen an. Ab 1982 wurde mit Hochdruck am Neubau gearbeitet. Viele Arbeitsstunden wurden freiwillig von Mitgliedern geleistet.
1983 - Einweihung des Vereinsheims
Am 14. Januar 1983 stand das Vereinsheim fertig da. Die erste Ausschußsitzung konnte abgehalten werden. Am 19. Juni 1983 wurde das Vereinsheim durch den Ortsgeistlichen, Hochw. Pater Temminghoff, mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Die Sommerfeste beim Vereinsheim wurden zu einer festen Einrichtung.
Die 80er Jahre der 1. Mannschaft
Sportlich verliefen die 80er mit Höhen und Tiefen. 1982/83 Aufstieg in die Kreisliga A. Nach dem Abgang wertvoller Spieler die nicht ersetzt werden konnten 1985/86 Abstieg in die Kreisliga B. Erst mit Spielertrainer Franz Lemli kehrte der Erfolg zurück. 1988/89 hatte dennoch der SV Muttensweiler knapp die Nase vorn.
1990 - Jürgen Braekau wird FC Vorstand
In der Hauptversammlung trat Alfred Braun aus Altersgründen zurück. 30 Jahre mit einem Jahr Unterbrechung hatte er mit sichere Hand und unermüdlichem Einsatz den Vorstand geleitet. Die Mitglieder danken es ihm mit der Wahl zum Ehrenvorstand auf Lebenszeit.
Als Nachfolger im Amt wählte die Hauptversammlung Jürgen Braekau.
1990 das Jahr der Vereinserweiterung
Am Ende des Jahres 1990 wurde der Bau der Turn- und Festhalle abgeschlossen. Als erste Veranstaltung nach den Einweihungsfeiern organisierte der FC den 1. Nikolausball. Er wurde zum festen Bestandteil des Vereinsjahres.
Der Vorstand wollte nichts dem Zufall überlassen oder die Halle womöglich ungenutzt lassen. Als Abteilungen wurden Gymnastik mit Tanzgymnastik, Volleyball, Tischtennis, Badminton, Jedermannsport, Leichtathletik und ein Lauftreff projektiert.
Vorstandskrise 1994
Die Zahl der Mitglieder wuchs von 240 auf über 600 an. Die Zunahme der Mitglieder bedeutete natürlich ein starke Zunahme der Arbeitsbelastung für den Vorstand, der Probleme heraufbeschwor. Deshalb trat 1994 der gesamte Vorstand zurück. Ehrenvorstand Alfred Braun übernahm als Notvorstand. Die Hauptversammlung wählte ihn am 30.04.94 erneut und mit ihm als Kapitän wurde die Krise gemeistert.
Franz Städele wird zum Vorstand gewählt
Im folgenden Jahr 1995 übernahm Franz Städele das Steuer. Mit Alfred Braun als Ehrenvorstand, Herbert Eberle, Andreas Ege, Reinhard Schmidtke, Georg Trittler und Erwin Greif leiten erfahrene Vorstandsmitglieder den Verein.
Sportplatzsanierung
Seit 1995 hat sich vieles verändert. Mit dem Aufsteig der 1. Mannschaft in die Bezirksliga genügten die Sportplätze in keiner Weise den Anforderungen.
Im Mai 1996 begannen die Bauarbeiten. In ca. 4000 unentgeltlichen Arbeitsstunden unterstützten Vereinsmitglieder.
Vereinsheimsanierung und -erweiterung
Als nächstes Ziel wurde die Vereinsheimsanierung und -erweiterung ins Visier genommen. Die Arbeiten begannen im Frühjahr 1999.
Die 1. Mannschaft in den 90er Jahren
Frischen Wind blies erst der Trainerwechsel in die schlaffen Segel des FC Schiffleins. Kein geringerer als Edgar Hess, früher russischer Nationalspieler von Spartak Moskau, wurde verpflichtet. Spielertrainer Hess verstand es, erfrischenden Offensivfussball mit spielerrischer Rafinesse zu granieren und zu vermitteln.
Dank der generalstabsmäßigen Planung durch Edgar Hess und Manager Wolfgang Wahl gelang dem FC 1993/94 der Aufstieg in die Kreisliga A. Gleich in der darauf folgenden Saison Meister in der Kreisliga A und damit der Durchmarsch in die Bezirksliga.